Roboter im Haushalt

Technische Hilfe zu Hause: Übernehmen Roboter in Zukunft die Hausarbeit? iStock.com/miriam-doerr

Saugen, wischen, Wäsche waschen: Lästige Pflichten, für die man ungern Zeit vergeudet. Ein Lichtblick können hier Haushaltsroboter sein. Sie sollen gewissenhaft die Hausarbeit übernehmen und uns damit wertvolle Zeit für andere Dinge verschaffen. Doch können Maschinen Menschen wirklich adäquat ersetzen? Wir geben Ihnen einen Überblick über aktuelle Modelle und was sie leisten.

Liebäugeln Sie auch mit einem Haushaltsroboter? Damit sind Sie nicht allein: Aktuell plant jeder siebte Deutsche den Kauf eines Haushaltsroboters. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sind das fast doppelt so viele Menschen wie noch 2018. Auch die Studie des Portals haushaltswiki.de bestätigt den Trend: Die Anzahl an Haushaltsrobotern in Deutschland hat sich in den letzten drei Jahren insgesamt mehr als verzehnfacht. Von den bislang im Haushalt aktiven Robotern sind übrigens 96 Prozent smarte Staubsauger. Das Portal wagt auch eine Zukunftsprognose: Experten gehen davon aus, dass Haushaltsroboter jeglicher Art im Jahr 2030 insgesamt bereits eine Zeitersparnis von 13,5 Stunden pro Woche ermöglichen können.

Kochen, bügeln, Wäsche falten: Haushaltsroboter werden Alleskönner

Die Haushaltspflichten rauben nicht nur Zeit, sie bereiten den meisten auch keinen Spaß – da kommen die Smart-Home-Helfer wie gerufen. Während sie für Sauberkeit sorgen, bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Haushaltsroboter können sogar jene Zeit nutzen, die Ihnen nicht zur Verfügung steht: Mittels smarter Fernsteuerung können Sie den Boden wischen lassen, während Sie arbeiten. Oder Sie entspannen im Wintergarten während der Mähroboter Ihren Rasen trimmt. Die technische Entwicklung boomt und den Einsatzmöglichkeiten der smarten Helfer sind bald keine Grenzen mehr gesetzt. Während einige der High-Tech-Gadgets noch in den Kinderschuhen stecken, sind andere bereits leistungsstark einzusetzen. Wir stellen Ihnen die beliebtesten unter den aktuellen Haushaltsrobotern vor.

Diese Haushaltsroboter sind bereits auf dem Markt
  • Staubsaugerroboter
  • Wischroboter
  • Fensterputzroboter
  • Mähroboter
  • Katzentoilettenroboter
  • Photovoltaik-Reinigungsroboter
  • Regenrinnenreinigungsroboter
  • Poolreinigungsroboter
  • Bügelroboter
  • Wäschefaltroboter
  • Koch- und Backroboter
  • Sicherheitsroboter

Der Saugroboter

Staubsaugen leicht gemacht: Lassen Sie die Arbeit vom Saugroboter erledigen. iStock.comSouth_agency

Zu den Lieblingen unter den Haushaltsrobotern der Deutschen gehört der Saugroboter. Kein Wunder, immerhin gewinnen Sie damit 52 Stunden im Jahr – so viel Zeit verbringt jeder Deutsche nämlich durchschnittlich mit Staubsaugen. Das ermittelte Stiftung Warentest. Das Beste an den digitalen Heinzelmännchen ist übrigens, dass sie ihrer Aufgabe nie müde werden: Während Sie selbst vielleicht nur zwei- bis dreimal die Woche die Zeit fürs Saugen aufbringen können, steht Ihr Saugroboter täglich rund um die Uhr zu Ihren Diensten. Nur Ordnung müssen Sie selbst halten. Denn bewegliche Hindernisse wie Kleidung oder Kinderspielzeug können dazu führen, dass sich der Saugroboter unverrichteter Dinge ausschaltet. Doch hat er erstmal freie Fahrt, wird die Arbeit ohne Murren erledigt.

Dabei sind die meisten Saugroboter durchaus erschwinglich: Schon ab 100 Euro zieht er bei Ihnen ein. Ein leistungsstarkes Markenprodukt kann hingegen bis zu 1.000 Euro kosten, überzeugt dabei jedoch mit Effizienz. Um Strompreise müssen Sie sich nicht sorgen, mit nur durchschnittlich sechs Euro Energiekosten pro Jahr ist der Haushaltshelfer vergleichsweise sparsam.

Wichtig beim Kauf: Achten Sie auf die Akkulaufzeit und Aktionsradius. Haben Sie eine größere Wohnung, kann es sein, dass einem leistungsschwachen Saugroboter zwischendrin die Luft ausgeht. Auch die Größe ist entscheidend. Soll er unter dem Sofa saugen, sollte er auch flach genug dafür sein. Die Lautstärke kann ebenfalls zum Kaufkriterium werden – zumindest dann, wenn man auf Nachbarn und Ruhezeiten zu achten hat.

Der Wischroboter

Er braucht etwas Aufsicht, ist sonst aber autark: der Wischroboter. iStock.comcarloscardetas

Einige Wischroboter wischen nur trocken, andere nur nass. Manche können beides. Dabei sind die Nasswischroboter echte Ressourcensparer: Im Gegensatz zum händischen Wischen verwenden sie Wasser und Reinigungsmittel vergleichsweise effizient. So ein Wischroboter ist auch um einiges gelenker, er kommt beispielsweise auch ohne Weiteres unters Bett. Wie beim Saugroboter müssen Sie jedoch auch hier im Vorfeld aufräumen.

Preislich bewegen sich die meisten Wischroboter zwischen 200 und 300 Euro – je mehr Funktionen Sie sich wünschen. Einige High-End-Modelle überzeugen mit einer ausgeklügelten Navigation und unterschiedlichen Reinigungsmodi. Der große Unterschied zum Saugroboter: Beim Wischen sollten Sie stets vor Ort sein, da Strom und Wasser immer eine gefährliche Kombination darstellen. Sie können währenddessen jedoch wichtigere Dinge tun als selbst zu schrubben.

Achten Sie beim Kauf eines Wischroboters vor allem auf die Größe des Wassertanks und die Akkuleistung, damit das Wischen auch wirklich in einem Rutsch geht und nicht durch lange Ladezeiten unterbrochen wird.

Der Fensterputzroboter

Größerer Aufwand, aber umso mehr Nutzen: Fensterputzroboter sind enorm effektiv, wenn es richtig anstrengend wird. iStock.comSinenkiy

Das Fensterputzen gilt neben dem Reinigen des Badezimmers bei vielen Umfragen als nervigste Tätigkeit in deutschen Haushalten. Der Fensterputzroboter leistet hierbei tatkräftig Unterstützung – und kann nicht nur Fenster streifenfrei reinigen, sondern auch Tischplatten oder Duschen. Er hält sich entweder durch ein Vakuum oder durch Magnete an der jeweiligen Oberfläche, eine Sicherheitsleine bewahrt den Fensterputzroboter zusätzlich vor einem Absturz. Diese Leine muss im Vorfeld fest verankert werden. Aufwändig, aber wichtig: die permanente Stromzufuhr. Zwar gibt es für Notfälle einen Akku, die Hauptversorgung wird allerdings via Kabel gesichert. Dieses muss im Vorfeld verlegt werden. Der Mikrofaserlappen, mit dem gewischt wird, muss im Nachhinein zudem manuell entfernt und gewaschen werden. Auch ein Nachwischen der Scheiben ist teilweise nötig.

Sie sollten sich also im Vorfeld einer Anschaffung bewusstmachen, dass ein solches Gerät vergleichsweise viel Vor- und Nacharbeit erfordert. Daher eignet sich der Fensterputzroboter besonders für großflächige oder schwer erreichbare Scheiben – auch Ladenschaufenster können damit bequem gereinigt werden. Die unterschiedlichen Modelle kosten zwischen 200 und 700 Euro.

Der Mähroboter

Der Held im Rasen: Ein Mähroboter spart Zeit und Nerven im idyllischen Grün. iStock.comJurgaR

Auch im Garten ist das Roboterzeitalter längst angekommen. Der Mähroboter parkt in seiner Garage und ähnlich dem Saugroboter verrichtet er seine Arbeit nahezu selbständig. Ihre Aufgabe? Programmieren Sie seinen Einsatz ganz nach Ihren Wünschen. Und erfreuen Sie sich am gut getrimmten Rasen, während Sie im Garten relaxen. Pluspunkt: Der smarte Mähroboter ist sehr rasenfreundlich.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Motormähern schneiden Mähroboter nur kurze Stücke von den Halmen und lassen sie als Dünger liegen. Das sogenannte Mulchen fördert die Artenvielfalt und verhindert die Verfilzung des Rasens.

Das Begrenzungskabel gibt dem Mähroboter sein Operationsgebiet vor. Dieses erstreckt sich von der Ladestation im Uhrzeigersinn. Nach einigen Wochen ist das Kabel eingewachsen und fast nicht mehr zu sehen – Sie sollten allerdings dennoch daran denken, wenn Sie mit Hacke und Spaten im Garten selbst Hand anlegen. Wesentlich teurer sind Mähroboter mit GPS-Funktion: Sie erkennen die Rasenkante selbst. Das ist die intelligenteste Lösung. Mit einem „Global Positioning System“ orientiert sich der Mähroboter selbständig auf Ihrer Rasenfläche.

Ein Mähroboter beginnt ab circa 300 Euro. Dabei sollten Sie beim Kauf abwägen, ob Sie in ein Discounter-Modell wählen oder sich für ein etabliertes Markenprodukt ab circa 700 Euro entscheiden. Letzteres hat den Vorteil, dass Ersatzteile auch noch Jahre später lieferbar sind. Bedenken Sie vor dem Kauf auch noch eventuelle Zusatzkosten wie eine Garage, den Installationsservice oder individuelles Zubehör wie Versiegelungssprays, Gleitplatten oder GPS-Tracker. Für den Mähroboter gibt es viele Zusatzfunktionen – die meisten von ihnen entfalten ihren Nutzen jedoch erst ab einer Rasenfläche von 200 Quadratmetern. Die Stromkosten belaufen sich dabei auf 10 bis 30 Euro pro Jahr.

Die Kosten für einen Haushaltsroboter im Überblick
  • Der Saugroboter: Günstige Modelle werden bereits für 100 Euro angeboten. Wer jedoch die volle Leistung will, sollte circa 1.000 Euro investieren.
  • Der Wischroboter: Die meisten Modelle liegen preislich zwischen 200 und 300 Euro.
  • Der Fensterputzroboter: Zwischen 200 und 700 Euro sind diese Roboter zu haben.
  • Der Mähroboter: Mähroboter sind bereits ab 300 Euro zu haben. Die Discounter-Modelle haben jedoch oft Einschränkungen in ihren Funktionen. Ein etabliertes Markenmodell kostet circa 700 Euro.

Finanzierung: Sollten Sie von Ihrem zukünftigen Haushaltshelfer auch wirklich etwas haben wollen, lohnt sich eine höhere Investition. Diese lässt sich ganz bequem mit easyCredit finanzieren – wählen Sie Dauer und Ratenhöhe selbst.

Wichtig: nicht alle Roboter sind smarte Haushaltshelfer

Von smarten Zusatzfunktionen spricht man immer dann, wenn die Haushaltshelfer internetfähig sind und über eine App via Smartphone, Tablet oder Sprachbefehle gesteuert werden können. Roboter ohne Smart-Funktion unterstützen zwar ebenso tatkräftig im Haushalt, müssen allerdings händisch ein- und ausgeschaltet werden. Der Vorteil von smarten Robotern besteht also darin, dass Sie diese Geräte von überall individuell programmieren und überwachen können. Smarte Roboter benötigen dazu sowohl ein Funkmodul als auch ein sogenanntes Gateway, eine Steuerzentrale. Da solche Roboter über Sensoren ihre zu bearbeitenden Flächen kartographieren, können sie die Arbeit entsprechend schneller erledigen als ihre nicht smarten Kollegen.

Das können smarte Roboter im Haushalt:
  • Programmierung nach Tag und Uhrzeit
  • Starten und Pausieren des Haushaltsroboters von außerhalb
  • Festlegung der Bereiche, die der Roboter reinigen soll
  • Anzeige des aktuellen Status: Ist das Gerät in Aktion, ist die Arbeit abgeschlossen oder wird der Akku aufgeladen?

Die Zukunftsvision der Haushaltsrobotik

Schon jetzt arbeiten Mensch und Roboter eng zusammen. Im Haushalt muss der Mensch jedoch noch immer Rücksicht auf die Maschine nehmen. In der Industrie hingegen lernen die helfenden Roboter vorsichtig zu sein: Sie messen Sicherheitsabstände, reagieren auf Berührung und passen sich dem individuellen Tempo ihres menschlichen Kollegen an. Diese Art von Intelligenz soll künftig auch in Haushaltsrobotern zu finden sein.

Noch besser: Sie sollen selbst erlernen, welches Verhalten im Haushalt angebracht ist. So könnten sie Familienmitglieder an ihren Stimmen und Gesichtern erkennen. Und auch das Lesen von grundlegenden Emotionen und das Erkennen unserer Gewohnheitsmuster wäre denkbar. Das wäre auch der erste Schritt hin zum Multitasking-Roboter. Bislang üben sie im Wesentlichen eine Funktion aus. Ein Saugroboter saugt, ein Wischroboter wischt. Zukünftig soll ein Roboter auch den Müll rausbringen, dem Kind eine Gutenachtgeschichte vorlesen oder mit dem Hund Gassi gehen. Das ist derzeit zwar noch Zukunftsmusik, wenn es jedoch soweit ist, wird es unseren Alltag enorm verändern.

Lohnt sich eine Anschaffung?

Haben die Haushaltsroboter freie Fahrt, bieten sie eine Entlastung von ungeliebten Pflichten. Bei Hindernissen leidet dann unter Umständen die Arbeitsqualität. Saugroboter sind beispielsweise für Hochflorteppiche ungeeignet und reinigen nur Hartböden zufriedenstellend. Mähroboter weichen nicht automatisch Hindernissen aus – hier kann es für kleine Tiere wie Igel & Co schnell gefährlich werden.

Die durchschnittlichen Preise intelligenter Haushaltshelfer sind in den vergangenen Jahren jedoch kontinuierlich gefallen. Die Preise für Mähroboter sind beispielsweise deutlich gesunken. Die Technik ist auf dem Vormarsch und wer jetzt in ein technisch ausgereiftes System investiert, profitiert davon auf Dauer. Vor dem Kauf sollten Sie sich jedoch intensiv damit beschäftigen, in welchem Umfang Sie den Haushaltsroboter nutzen wollen. Soll er Ihnen vollwertig zur Verfügung stehen, sollten Sie nicht am falschen Ende sparen.

08. August 2019 von easyCredit

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