Tipps in Corona-Zeiten: Wie die Pandemie Ihren Umgang mit Geld beeinflussen kann

Eine Frau inseriert ihre Bankkarte in einen Bankautomaten
Nicht nur Bargeld wird in Zeiten der Virusübertragung skeptisch betrachtet: Auch im digitalen Bereich können aktuell Gefahren lauern. iStockphoto.com / Drazen Zigic

Der Ausbruch von COVID-19 bringt große Verunsicherung mit sich: auch in Geldfragen. Welchen Quellen Sie in punkto Finanzen vertrauen können, mit welchen Tricks Betrüger jetzt aufwarten und ob bargeldloses Bezahlen wirklich die bessere Alternative ist, erfahren Sie hier.

In unsicheren Zeiten einen klaren Kopf zu behalten ist leichter gesagt als getan. Besonders jetzt möchte man alles richtigmachen – und keinesfalls finanzielle Risiken eingehen. Doch manchmal wird einem genau das zum Verhängnis: Vielerorts locken jetzt günstige Kredite, es wird massiv mit Top-Konditionen geworben und vielversprechende Gesundheitsprodukte sind nur einen Mausklick entfernt. Manchmal trickst dann das Sicherheitsbedürfnis den gesunden Menschenverstand einfach aus.

Nicht nur in Krisensituationen gilt daher: Bleiben Sie kritisch. Und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Eigene Recherche und vertrauenswürdige Quellen sind das A und O, um nicht sogenannten „Fake News“ oder Online-Betrügern auf den Leim zu gehen.

Hacker, Trojaner und Telefonterror in Zeiten von COVID-19

Hacker werden besonders in Krisenzeiten aktiv. In Notsituationen haben sie leichtes Spiel und bringen betrügerische E-Mails in Umlauf, um Geld oder sensible Daten abzufangen. Sie nutzen die allgemeine Verunsicherung zu ihrem Vorteil. In unserem Blogartikel „Was ist Phishing und wie schütze ich mich?“ erfahren Sie, wie Betrüger Passwörter illegal ausspionieren und wie Sie im Ernstfall handeln sollten.

An dieser Stelle möchten wir Sie auf die gängigsten Betrugsmaschen in Zeiten von Corona hinweisen:

1. Die Kredit-Masche

Besonders in den sozialen Netzwerken kursieren Angebote über Privatkredite zu einem lukrativen Zinssatz mit einer kurzen Laufzeit. Meistens meldet sich der Kreditgeber augenscheinlich selbst zu Wort, der über die angeblichen Top-Konditionen informiert.

Reagiert ein Nutzer darauf, werden persönliche Daten abgefragt und eine Kopie des Personalausweises verlangt. Der Ersteller des „Kreditangebots“ hat nur ein Ziel: Sofort Geld verdienen, indem er einzelne Posten des angeblichen Kreditangebots vorzeitig in Rechnung stellt. Das sind dann beispielsweise „Bonitätsauskunftskosten”, für die der interessierte Nutzer sofort zur Kasse gebeten wird. Wer hier leichtfertig unterschreibt, ist plötzlich an Verträge gebunden, die nichts mit einem Kredit zu tun haben.

Tipp: Geben Sie Unbekannten online und auch offline niemals Ihre persönlichen Daten weiter.

2. Die E-Mail-Masche

Auch augenscheinlich bekannten Absendern sollten Sie kritisch gegenüberstehen: Wenn Ihre Bank Sie beispielsweise wie aus dem Nichts nach Ihren Anmeldedaten für Ihr Onlinebanking fragt. Oder ein Unternehmen, bei dem Sie vielleicht nie etwas bestellt haben, mit einem Inkassoverfahren droht. Achten Sie immer auf die Absender-E-Mail-Adresse. Auch wenn der E-Mail-Kopf dem Ihrer Bank verblüffend ähnlich sieht: In der Absenderzeile finden sich im Falle eines Betrugsversuchs oftmals kryptische Adressen, die definitiv nicht der Bank zugeordnet werden können. Seien Sie also aufmerksam.

Öffnen Sie niemals Anhänge aus dubiosen Mails. Und klicken Sie keine Links! Denn dann laden Sie sich Viren herunter, mit denen Betrüger Ihre privaten Daten ausspionieren. Viele Betrüger versuchen die Mail-Empfänger unter enormen Druck zu setzen.  Bei einer solchen Mail sollten bei Ihnen sofort die Alarmglocken klingeln: In Deutschland gibt es nämlich gesetzliche Fristen, die eingehalten werden müssen – denken Sie daran, wenn Sie eine E-Mail erhalten, die mit der sofortigen Pfändung Ihres Kontos droht. Eine solche Information käme ausschließlich per Post!

Betrüger wollen nicht nur Ihr Geld. Auch Ihre privaten Daten sind wertvoll: Damit lassen sich Verträge abschließen, viele Bestellungen aufgeben und sogar Kredite aufnehmen. Rechtlich sind Sie dann der Rechnungsempfänger – das Gegenteil zu beweisen ist oft sehr mühsam und kostet Zeit und Geld

Hinweis: Wir von easyCredit lassen Ihnen aktuell keine E-Mails zukommen. Sämtliche Dokumente erhalten sie postalisch per Brief. Es sei denn, sie haben uns aktiv per E-Mail angeschrieben. Dann lassen wir Ihnen unsere Antwort auch per E-Mail zukommen.

3. Die Telefon-Masche

Aber auch per Telefonanruf wollen Betrüger ihren Opfern Geld aus der Tasche ziehen. Und das funktioniert aktuell häufig so: Die Opfer werden am Telefon um einen »Notgroschen« für eine Covid-19-Behandlung gebeten. Der Anrufer gibt sich dabei beispielsweise als entfernter Verwandter aus. Auch hier gilt: Nur, weil jemand Ihre Telefonnummer und Ihren Namen kennt, sollten Sie dieser Person nicht vertrauen. Diese Art Betrugsversuch ist in den letzten Jahren öfters als „Enkeltrick“ bezeichnet worden und trifft vor allem ältere und alleinstehende Personen.

Ist Bargeld ein potenzieller Virus-Überträger?

Bargeld und Bankautomaten könnten nach dem Prinzip der Schmierinfektion potentielle Virus-Überträger sein. Allerdings gibt es in Bezug auf den Corona-Virus noch keine validen Ergebnisse. Denn wie lange der Virus auf Oberflächen aktiv ist, weiß man noch nicht genau. Christian Dorsten, Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, erläuterte: Bei Corona- und Influenzaviren handele es sich um behüllte Viren, die gegen Eintrocknung „extrem empfindlich“ wären.

Ob das Desinfizieren von Bargeld als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus wirkt, ist also nicht zu beantworten. Wer auf Nummer sicher gehen will, meidet aktuell Bargeld. In unserem Blogartikel „Bargeldlos Bezahlen mit dem Smartphone“ können Sie noch einmal nachlesen, wie das Smartphone als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann und wie sicher das bargeldlose Bezahlen heutzutage ist.

Das Handy hat man viel in der Hand. Dadurch können natürlich auch Erreger aufs Handy gelangen. Die Techniker Krankenkasse erläutert in einem aktuellen Artikel zum Thema digitale Gesundheit, dass Benutzer durchschnittlich 2.500 Mal pro Tag auf ihr Smartphone tippen. Das Display ist also nur so hygienisch wie die eigene Händehygiene. Sie müssen jetzt aber nicht gleich zum Desinfektionsmittel greifen – dessen Verwendung ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung sowieso für gesunde Menschen im Alltag nicht notwendig. Reinigen Sie Ihr Handy aber regelmäßig mit einem feuchten Tuch.

Unser Tipp: Nicht nur in Zeiten der Corona-Krise gilt: Greifen Sie nur auf autorisierte und vertrauenswürdige Quellen wie das Robert-Koch-Institut oder Gesundheitsministerium zurück. Nicht jede Information, die in den sozialen Medien verbreitet wird, stimmt. Bleiben Sie besonnen und kritisch!

Veröffentlicht am 14.04.2020 von easycredit.de

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