Tipps gegen Einbrecher – Wie sichere ich mein Haus?

Eine Frau mit grauem Ringelpullover und Pferdeschwanz bedient eine in der Wand installierte Alarmanlage.
Eine Alarmanlage ist ein erster Schritt: Doch bei der Einbruchsicherung Ihres Wohnhauses bieten vor allem mechanische Installationen den nötigen Schutz. istock.com

Ein Einbruch kann jeden treffen. Dabei erleiden die Opfer nicht nur finanziellen, sondern vor allem auch emotionalen Schaden. Wir stellen Ihnen das Einmaleins der Sicherheitstechnik vor: Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? So schützen Sie Ihre vier Wände mit dem richtigen Einbruchschutz.

Fenster schließen, Rollos runterlassen und den Schlüssel zweimal rumdrehen: Wer sein Zuhause für längere Zeit verlässt, fühlt sich damit vor Einbrechern geschützt. Und ja, Sie erschweren Kriminellen damit durchaus den Zugang zu den eigenen vier Wänden. Wirklich abschrecken lassen sich Langfinger von diesen Maßnahmen allerdings nicht. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) wurde im Jahr 2018 alle fünf Minuten in Deutschland eingebrochen.
Einfach verschlossene Fenster können selbst Gelegenheitsdiebe mit einem handelsüblichen Schraubenschlüssel in nur wenigen Sekunden öffnen. Und wenn die Verbindungstür von der Garage zum Wohnhaus nicht entsprechend gesichert ist, wird der Zutritt ebenfalls zum Kinderspiel. Die beliebteste Schwachstelle ist die Terrassentür: Knapp 50 Prozent aller Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgen laut Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder über diese Schwachstelle.

Schock und Angst: die Folgen eines Einbruchs

Wer nach Hause kommt und sein Zuhause von Fremden durchwühlt und geplündert vorfindet, erleidet nicht nur materiellen Schaden. Hier drang jemand mit Gewalt in die Privatsphäre ein: Schubladen wurden entleert, Schränke durchwühlt – das Urlaubsmitbringsel fehlt genauso wie der Laptop mit allen Erinnerungsfotos und der Ordner mit den Bankdaten.

Nach einem Einbruch stehen viele Opfer unter Schock und sind verunsichert. Bin ich noch sicher in meinem Zuhause? Will ich die Wäsche noch tragen, die im Schlafzimmer verteilt wurde? Kann ich in meinem Schlafzimmer überhaupt noch einschlafen?

Geräuschempfindlichkeit und Schlafstörungen sind nur einige der psychologischen Folgen eines Einbruchs. Mit geprüfter Sicherheitstechnik beginnt für viele Einbruchopfer der Weg zurück in die Normalität. Aber: Am besten lassen Sie es erst gar nicht zu so einem traumatischen Erlebnis kommen.

Wie kann ich Einbrüchen vorbeugen?
  • Schließen Sie Ihre Haustür zweifach ab. Lassen Sie dabei keine Schlüssel in den Schlössern stecken und verstecken Sie Ihre Schlüssel niemals draußen – Einbrecher kennen alle Verstecke!
  • Bleibt Ihr Auto Zuhause, schließen Sie es ab. Geben Sie Hausschlüssel und Autoschlüssel, die Sie nicht benötigen, an eine vertrauenswürdige Person oder nehmen Sie diese mit.
  • Bitten Sie Nachbarn, Familie oder Freunde darum, Ihre Rollläden während Ihrer Abwesenheit morgens und abends rauf- bzw. runterzulassen. Automatische Rollläden können Sie über eine Zeitschaltuhr steuern.
  • Hinterlassen Sie keine Abwesenheitsnotiz auf Ihrem Anrufbeantworter oder in sozialen Netzwerken – auch nicht für den Postboten an der Wohnungstür.
  • Bitten Sie einen Nachbarn, Freund oder Familienangehörigen, Ihren Briefkasten regelmäßig zu leeren, die Blumen zu gießen, die sichtbaren Rasenflächen zu mähen und ab und an in Ihrer Einfahrt oder auf Ihrem Parkplatz zu parken.
  • Lassen Sie zum Beispiel Gummistiefel vor der Haustür stehen.
  • Stellen Sie Leitern und Gartenwerkzeug grundsätzlich immer ins Haus oder einen abgeschlossenen Schuppen. Schließen Sie auch Mülltonnen ein. So bieten Sie einem Täter keine Einstiegshilfe.
  • Lassen Sie Handys, Kameras oder Laptops nicht in einsehbaren Bereichen liegen.
  • Schreiben Sie Ihre Kontaktdaten niemals auf Schlüsselanhänger oder auf Ihr Gepäck. Legen Sie stattdessen eine Kontaktnotiz in Ihren Koffer.
  • Erregen Sie kein großes Aufsehen, wenn Sie Haus oder Wohnung verlassen.

Eine Frau sitzt auf dem Sofa und rauft sich die Haare. Das Zimmer, in dem sie sich befindet, ist verwüstet. Gegenstände liegen wild auf dem Fußboden verstreut.
Wenn die Wohnung nicht mehr wiederzuerkennen ist: Nach einem Einbruch verlieren viele Opfer das grundlegende Gefühl von Sicherheit in ihrem Zuhause. iStock.com/AntonioGuille

Welche Sicherheitstechnik ist sinnvoll?

Das richtige Verhalten bei längerer Abwesenheit kann potenzielle Einbrecher abschrecken. Vor allem wenn diese sich nicht sicher sein können, ob Sie wirklich aus dem Haus sind: Anwesenheitssimulation ist daher eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen. Doch haben die Kriminellen Sie erst einmal ausgespäht und wissen, wann und wie lang Sie täglich das Haus verlassen, schützen auch diese kleinen Tricks nicht vor einem Einbruch. Dann müssen Sie sich auf Ihre Hardware verlassen können: Abschließbare Fenstergriffe, sogenannte Pilzkopfzapfen-Beschläge und eine einbruchhemmende Verglasung machen es den Einbrechern im besten Fall unmöglich, in Ihr Zuhause über Fenster oder Terrassentür einzudringen.

Doch nicht für jedes Haus ist jede Sicherheitstechnik ratsam. Daher ist es wichtig, die Schwachstellen des Eigenheims zu kennen. Prinzipiell gilt: Alle Gebäudeöffnungen, die der Einbrecher ohne weitere Hilfsmittel erreichen kann, sollten mit mechanischem Einbruchschutz gesichert werden. Dazu zählen insbesondere die Öffnungen im Erdgeschoss und Souterrain, aber auch Öffnungen in höheren Geschossen, wenn der Einbrecher zum Beispiel auf einen Balkon klettern könnte. Im Mehrfamilienhaus sind die oberen Parteien ebenso häufig von Einbrüchen betroffen – auch hier sind die Wohnungstüren besonders gefährdet. Oftmals erfolgt der Einstieg hier aber auch über die Dachluken.

Schwachstellen in der Einbruchssicherung
  1. Haus- und Wohnungseingangstür
  2. Nebeneingangs,- Keller- und Verbindungstüren
  3. Garagentor
  4. Terrassentüren
  5. Fenster im Erdgeschoss
  6. Lichtschächte
  7. Balkontür und Fenster in oberen Geschossen

Nicht vergessen sollte man alle Arten von Nebeneingangstüren. Ob Türen vom Garten ins Haus, Kellertüren oder auch Türen, die die Garage und die Wohnung miteinander verbinden – Einbrecher nutzen jeden Eingang von draußen nach drinnen. Im Idealfall hält bereits ein einbruchhemmendes Garagentor den Einbrecher ab. Sogenannte Fenstertüren sind besonders beliebt: Terrassentüren werden so oft zum Schwachpunkt eines Hauses.

Aber auch Fenster müssen gesichert sein. Selbst das kleinste Badezimmerfenster kann ungewollt Eintritt gewähren. Einbrecher sind oft wendiger als man denkt: Sogar Lichtschächte können für sie zur Option werden. Prüfen Sie Ihr Haus auch auf Klettermöglichkeiten. Regenfallrohe, Pflanzenrankgitter oder Balkongeländer werden schnell zur Leiter. Auch verschiedene Erhöhungen können eine Klettermöglichkeit für den Einbrecher darstellen und ihm von der Treppe zur Haustür auf den Carport und von dort auf den Balkon verhelfen. Darum sollten auch die Türen in höheren Etagen bei der Sicherung berücksichtigt werden.

Smarte Lösungen wie programmierbare Außenrollos oder Zeitschaltbeleuchtung können Einbrecher zudem täuschen: Wenn abends im Fenster vermeintliches TV-Licht flackert oder die Jalousien tagsüber oben und nachts unten sind, sieht Ihr eigentlich leeres Haus durchaus bewohnt aus. Solche Gadgets können Sie sogar aus dem Urlaub steuern.

Die häufigsten Einbruchmethoden
  • Aufhebeln: Ungesicherte Fenster und Türen sind mit einem Schraubendreher vom Einbrecher in wenigen Sekunden aufgehebelt – fast ohne Beschädigung des Fensters oder der Tür.
    (Gegenmaßnahmen: mechanische Sicherheitstechniken wie Pilzkopfzapfen und Aufschraubsicherungen)
  • Durchstechen der Glasdichtung: Einbrecher durchstechen mit einem Schraubenzieher die Glasdichtung, um den Fenstergriff oder Terrassentürgriff zu erreichen. Können sie diesen bewegen, können Fenster oder Terrassentür ganz leicht geöffnet werden.
    (Gegenmaßnahme: abschließbare Fenster- und Terrassentürgriffe)
  • Abbrechen der Profilzylinder: An Türen brechen Kriminelle oftmals den Profilzylinder ab und ziehen diesen heraus. Ist der Zylinder erst entfernt, lässt sich die Tür leicht öffnen.
    (Gegenmaßnahme: innenverschraubte Schutzbeschläge)
  • Glasdurchgriff: Hierbei schlägt der Einbrecher in der Nähe des Fenstergriffs oder des Terrassentürgriffs ein kleines Stück der Glasscheibe ein, um mit der Hand an den Griff zu kommen. Darüber kann er das Fenster dann ganz normal öffnen.
    (Gegenmaßnahme: abschließbare Fenstergriffe und ggf. einbruchhemmende Verglasung)
  • Flippermethode: Mit einer Kreditkarte oder Flaschenscherbe wird versucht, die Falle im Türschloss zurückzudrücken, sodass die Tür aufspringt. Diese Methode funktioniert dann, wenn die Tür nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen wurde.
    (Gegenmaßnahme: Tür abschließen)
  • Glasdurchstieg: Wenn ein Einbrecher die Methode des Glasdurchstiegs wählt, dann schlägt er nicht nur die Glasscheibe an einem Punkt ein, sondern entfernt das gesamte Glas aus dem Rahmen, sodass er durch das Fenster oder die Terrassentür eintreten kann.
    (Gegenmaßnahme: einbruchhemmende Verglasung.)
  • Schlüsselschlagmethode: Nach dieser Methode muss der Täter einen zum Profilzylinder der Tür passenden Schlüsselrohling und Einiges an Fachwissen mitbringen, wenn er eine Tür auf diese Weise erfolgreich öffnen will. (Eine Methode, die für den Gelegenheitstäter viel zu kompliziert und daher bei Einbrüchen in Häusern äußerst selten ist.)
  • Picking: Mit speziellem Werkzeug werden die Stifte der Tür abgetastet, zurückgeschoben und die Tür so geöffnet. (Da man für dieses Vorgehen eine spezielle, relativ teure Ausstattung benötigt, geht so gut wie kein Einbrecher auf diese Weise vor. Vielmehr nutzen Feuerwehr, Polizei und Schlüsseldienste diese Methode für Notöffnungen.)
  • Übers Dach: Täter nutzen das Dach als Einstieg, wenn die Gelegenheit dafür günstig ist. Damit sind insbesondere Auf- und Abstiegsmöglichkeiten, gute Fluchtgelegenheiten oder eine besondere Beuteerwartung gemeint.
    (Gegenmaßnahme: Dachflächen- oder Gaubenfenster ins Sicherungskonzept einbeziehen)

Ein maskierter Mann in schwarzer Kluft versucht mit einem Brecheisen die Terrassentür aufzuhebeln. Die Türgriffe der der Terrassentür sind von innen mit Schlössern versehen.
Machen Sie es Einbrechern so schwer wie möglich: Abschließbare Türgriffe zum Beispiel verhindern, dass sich Terrassentüren ohne Weiteres aufhebeln lassen. iStock.com/KatarzynaBialasiewicz.

Kosten und Installation: So wird Ihr Haus einbruchsicher

Für den Einbau von Sicherheitstechnik gibt es drei wichtige Regeln – egal ob für einen Neueinbau oder eine Nachrüstung: Sie sollte der relevanten DIN-Norm entsprechen, elektronischer Einbruchschutz ersetzt keine Mechanik und sollte stets vom Fachhandwerker installiert werden. Die Handwerkerkosten können Sie übrigens von der Steuer absetzen.

Die sieben Widerstandsklassen: Grundsätzlich unterscheidet die DIN EN 1627 zwischen sieben Widerstandsklassen:
RC 1 N, RC 2 N und RC 2 bis RC 6 (RC = resistance class).
Während die Klassen RC 1 N bis RC 3 im privaten Bereich Anwendung finden, werden die Klassen RC 4 bis RC 6 insbesondere für den gewerblichen Bereich von der Polizei empfohlen.

Eine Alarmanlage gilt vielen als sicherer Einbruchschutz. Es gibt sie in unterschiedlichen Preiskategorien – rund 2.000 Euro müssen Sie dafür einplanen. Eine hochwertige Version sollte mit der EU-Norm 50131 Klasse 2 oder mit der VdS-Zertifizierung ausgezeichnet sein.

Für eine Standardsicherung der Fenster durch sogenannte Pilzkopfzapfen können Kosten von etwa 300 Euro pro Fenster veranschlagt werden – inklusive fachgerechter Montage. Sollen Produkte mit einer höheren Widerstandsklasse als RC 2 eingesetzt werden, steigen die Kosten. Zum Nachrüsten lassen sich alternativ günstige Aufschraubsicherungen für etwa 30 EUR pro Stück verwenden. Diese sind optisch meist weder ansprechend noch unsichtbar für eventuelle Einbrecher. Pilzkopfzapfen hingegen sind von außen unauffällig. Für Dachfenster gibt es besondere Beschläge, abschließbare Griffe und Verriegelungen zum Nachrüsten. Dafür müssen Sie je nach Fensterhersteller durchschnittlich circa 200 bis 300 Euro pro Fenster einplanen.

Ein hochwertiges Zylinderschloss für Türen kostet mindestens 150 Euro, für einen Profilzylinder können zirka 70 Euro veranschlagt werden. Die Kosten für Schutzbeschläge belaufen sich auf etwa 50 Euro, für eine Fallensperre bis zu 200 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine fachmännische Montage.

Finanzierung und Sparvorteile durch Sicherheitstechnik

Das ganze Haus sicherheitstechnisch nachzurüsten ist eine beträchtliche Investition. Allerdings eine, die sich lohnt. Mit einem easyCredit können Sie Ihren finanziellen Spielraum erweitern und Ihr Haus gegen Einbruch absichern. Mit dem easyCredit bestimmen Sie Ihre Raten und deren Laufzeit selbst. Sollten Sie während der Haussicherung merken, dass beispielsweise die Alarmanlage doch teurer wird und das Budget sprengt, ist auch das kein Problem. Sie haben die Möglichkeit, bei Abschluss des Ratenkredits die easyCredit-Finanzreserve als Erweiterung zu bestellen. Ohne erneute Kreditentscheidung können Sie dann Ihren Kredit schnell und einfach um bis zu 15.000 Euro aufstocken.

Denn auch wenn die Hausratversicherung in der Regel bei Einbrüchen greift, sind die emotionalen Gegenständen meist nicht mit Geld zu ersetzen. Einige Versicherer geben einen Nachlass auf die Hausratversicherung, wenn man aufgrund einer zertifizierten Sicherung eine Präventionsplakette erhalten hat. Sprechen Sie hierzu Ihr Versicherungsbüro an.

Veröffentlicht am 29.08.2019 von easycredit.de

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