Ein Einbruch kann jeden treffen. Dabei erleiden die Opfer nicht nur finanziellen, sondern vor allem auch emotionalen Schaden. Wir stellen Ihnen das Einmaleins der Sicherheitstechnik vor: Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? So schützen Sie Ihre vier Wände mit dem richtigen Einbruchschutz.
Fenster schließen, Rollos runterlassen und den Schlüssel zweimal rumdrehen: Wer sein Zuhause für längere Zeit verlässt, fühlt sich damit vor Einbrechern geschützt. Und ja, Sie erschweren Kriminellen damit durchaus den Zugang zu den eigenen vier Wänden. Wirklich abschrecken lassen sich Langfinger von diesen Maßnahmen allerdings nicht. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) wurde im Jahr 2018 alle fünf Minuten in Deutschland eingebrochen.
Einfach verschlossene Fenster können selbst Gelegenheitsdiebe mit einem handelsüblichen Schraubenschlüssel in nur wenigen Sekunden öffnen. Und wenn die Verbindungstür von der Garage zum Wohnhaus nicht entsprechend gesichert ist, wird der Zutritt ebenfalls zum Kinderspiel. Die beliebteste Schwachstelle ist die Terrassentür: Knapp 50 Prozent aller Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgen laut Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder über diese Schwachstelle.
Wer nach Hause kommt und sein Zuhause von Fremden durchwühlt und geplündert vorfindet, erleidet nicht nur materiellen Schaden. Hier drang jemand mit Gewalt in die Privatsphäre ein: Schubladen wurden entleert, Schränke durchwühlt – das Urlaubsmitbringsel fehlt genauso wie der Laptop mit allen Erinnerungsfotos und der Ordner mit den Bankdaten.
Nach einem Einbruch stehen viele Opfer unter Schock und sind verunsichert. Bin ich noch sicher in meinem Zuhause? Will ich die Wäsche noch tragen, die im Schlafzimmer verteilt wurde? Kann ich in meinem Schlafzimmer überhaupt noch einschlafen?
Geräuschempfindlichkeit und Schlafstörungen sind nur einige der psychologischen Folgen eines Einbruchs. Mit geprüfter Sicherheitstechnik beginnt für viele Einbruchopfer der Weg zurück in die Normalität. Aber: Am besten lassen Sie es erst gar nicht zu so einem traumatischen Erlebnis kommen.
Das richtige Verhalten bei längerer Abwesenheit kann potenzielle Einbrecher abschrecken. Vor allem wenn diese sich nicht sicher sein können, ob Sie wirklich aus dem Haus sind: Anwesenheitssimulation ist daher eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen. Doch haben die Kriminellen Sie erst einmal ausgespäht und wissen, wann und wie lang Sie täglich das Haus verlassen, schützen auch diese kleinen Tricks nicht vor einem Einbruch. Dann müssen Sie sich auf Ihre Hardware verlassen können: Abschließbare Fenstergriffe, sogenannte Pilzkopfzapfen-Beschläge und eine einbruchhemmende Verglasung machen es den Einbrechern im besten Fall unmöglich, in Ihr Zuhause über Fenster oder Terrassentür einzudringen.
Doch nicht für jedes Haus ist jede Sicherheitstechnik ratsam. Daher ist es wichtig, die Schwachstellen des Eigenheims zu kennen. Prinzipiell gilt: Alle Gebäudeöffnungen, die der Einbrecher ohne weitere Hilfsmittel erreichen kann, sollten mit mechanischem Einbruchschutz gesichert werden. Dazu zählen insbesondere die Öffnungen im Erdgeschoss und Souterrain, aber auch Öffnungen in höheren Geschossen, wenn der Einbrecher zum Beispiel auf einen Balkon klettern könnte. Im Mehrfamilienhaus sind die oberen Parteien ebenso häufig von Einbrüchen betroffen – auch hier sind die Wohnungstüren besonders gefährdet. Oftmals erfolgt der Einstieg hier aber auch über die Dachluken.
Nicht vergessen sollte man alle Arten von Nebeneingangstüren. Ob Türen vom Garten ins Haus, Kellertüren oder auch Türen, die die Garage und die Wohnung miteinander verbinden – Einbrecher nutzen jeden Eingang von draußen nach drinnen. Im Idealfall hält bereits ein einbruchhemmendes Garagentor den Einbrecher ab. Sogenannte Fenstertüren sind besonders beliebt: Terrassentüren werden so oft zum Schwachpunkt eines Hauses.
Aber auch Fenster müssen gesichert sein. Selbst das kleinste Badezimmerfenster kann ungewollt Eintritt gewähren. Einbrecher sind oft wendiger als man denkt: Sogar Lichtschächte können für sie zur Option werden. Prüfen Sie Ihr Haus auch auf Klettermöglichkeiten. Regenfallrohe, Pflanzenrankgitter oder Balkongeländer werden schnell zur Leiter. Auch verschiedene Erhöhungen können eine Klettermöglichkeit für den Einbrecher darstellen und ihm von der Treppe zur Haustür auf den Carport und von dort auf den Balkon verhelfen. Darum sollten auch die Türen in höheren Etagen bei der Sicherung berücksichtigt werden.
Smarte Lösungen wie programmierbare Außenrollos oder Zeitschaltbeleuchtung können Einbrecher zudem täuschen: Wenn abends im Fenster vermeintliches TV-Licht flackert oder die Jalousien tagsüber oben und nachts unten sind, sieht Ihr eigentlich leeres Haus durchaus bewohnt aus. Solche Gadgets können Sie sogar aus dem Urlaub steuern.
Für den Einbau von Sicherheitstechnik gibt es drei wichtige Regeln – egal ob für einen Neueinbau oder eine Nachrüstung: Sie sollte der relevanten DIN-Norm entsprechen, elektronischer Einbruchschutz ersetzt keine Mechanik und sollte stets vom Fachhandwerker installiert werden. Die Handwerkerkosten können Sie übrigens von der Steuer absetzen.
Grundsätzlich unterscheidet die DIN EN 1627 zwischen sieben Widerstandsklassen:
RC 1 N, RC 2 N und RC 2 bis RC 6 (RC = resistance class).
Während die Klassen RC 1 N bis RC 3 im privaten Bereich Anwendung finden, werden die Klassen RC 4 bis RC 6 insbesondere für den gewerblichen Bereich von der Polizei empfohlen.
Eine Alarmanlage gilt vielen als sicherer Einbruchschutz. Es gibt sie in unterschiedlichen Preiskategorien – rund 2.000 Euro müssen Sie dafür einplanen. Eine hochwertige Version sollte mit der EU-Norm 50131 Klasse 2 oder mit der VdS-Zertifizierung ausgezeichnet sein.
Für eine Standardsicherung der Fenster durch sogenannte Pilzkopfzapfen können Kosten von etwa 300 Euro pro Fenster veranschlagt werden – inklusive fachgerechter Montage. Sollen Produkte mit einer höheren Widerstandsklasse als RC 2 eingesetzt werden, steigen die Kosten. Zum Nachrüsten lassen sich alternativ günstige Aufschraubsicherungen für etwa 30 EUR pro Stück verwenden. Diese sind optisch meist weder ansprechend noch unsichtbar für eventuelle Einbrecher. Pilzkopfzapfen hingegen sind von außen unauffällig. Für Dachfenster gibt es besondere Beschläge, abschließbare Griffe und Verriegelungen zum Nachrüsten. Dafür müssen Sie je nach Fensterhersteller durchschnittlich circa 200 bis 300 Euro pro Fenster einplanen.
Ein hochwertiges Zylinderschloss für Türen kostet mindestens 150 Euro, für einen Profilzylinder können zirka 70 Euro veranschlagt werden. Die Kosten für Schutzbeschläge belaufen sich auf etwa 50 Euro, für eine Fallensperre bis zu 200 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine fachmännische Montage.
Das ganze Haus sicherheitstechnisch nachzurüsten ist eine beträchtliche Investition. Allerdings eine, die sich lohnt. Mit einem easyCredit können Sie Ihren finanziellen Spielraum erweitern und Ihr Haus gegen Einbruch absichern. Mit dem easyCredit bestimmen Sie Ihre Raten und deren Laufzeit selbst. Sollten Sie während der Haussicherung merken, dass beispielsweise die Alarmanlage doch teurer wird und das Budget sprengt, ist auch das kein Problem. Sie haben die Möglichkeit, bei Abschluss des Ratenkredits die easyCredit-Finanzreserve als Erweiterung zu bestellen. Ohne erneute Kreditentscheidung können Sie dann Ihren Kredit schnell und einfach um bis zu 15.000 Euro aufstocken.
Denn auch wenn die Hausratversicherung in der Regel bei Einbrüchen greift, sind die emotionalen Gegenständen meist nicht mit Geld zu ersetzen. Einige Versicherer geben einen Nachlass auf die Hausratversicherung, wenn man aufgrund einer zertifizierten Sicherung eine Präventionsplakette erhalten hat. Sprechen Sie hierzu Ihr Versicherungsbüro an.