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Fake-Shops erkennen: So shoppen Sie sicher

Autor: Christiane Tietz
Veröffentlicht: 27.11.2023
Aktualisiert: 19.09.2024

Das Online-Shopping entwickelt sich immer stärker zu einer der beliebtesten und bequemsten Möglichkeiten des Einkaufens. Vor allem die voranschreitende Digitalisierung hat dazu geführt, dass immer mehr Verbraucher ihre Einkäufe bequem von zu Hause oder unterwegs erledigen können. Trotz der zahlreichen Vorteile des Online-Einkaufs sind auch Gefahren und Risiken damit verbunden, die Verbraucher nicht außer Acht lassen sollten.

Diese Online-Shops sind fake

Ein Fake-Shop ist eine betrügerische Webseite, die vorgibt, ein seriöser Online-Shop zu sein. Tatsächlich verkauft der Inhaber aber gefälschte oder nichtexistierende Produkte. Die Betreiber wollen mit der Website den Eindruck eines etablierten und vertrauenswürdigen Online-Shops erwecken. Ihr Ziel ist es, unbedachte Kunden anzulocken und sie zum Kauf von Waren zu verleiten, die es oftmals gar nicht gibt oder die keine Originalware darstellen. Es kann auch passieren, dass Kunden über diesen Weg Produkte erwerben, die überhaupt nicht der ursprünglichen Beschreibung entsprechen.

Wie können solche „falschen“ Lieferungen aussehen? Elektronische Geräte werden beispielsweise nur als Gehäuse geliefert, das über keinerlei Funktionen verfügt. Im schlimmsten Fall wird die Ware gar nicht erst verschickt und der Käufer bleibt auf den Kosten sitzen. Das mag bei geringen Summen verschmerzbar sein, aber umso höher der Betrag ausfällt, umso heftiger ist der Verlust. Erfahren Sie im Laufe des Beitrags mehr über die Gefahren beim Online-Shopping und wichtige Tipps mit denen Sie sich schützen können.

Gefahren und Risiken beim Einkauf in Fake-Shops

Fake-Shops Finanzieller Verlust

Finanzieller Verlust

Kunden, die in einem Fake-Shop einkaufen, verlieren oft ihr Geld, da sie entweder minderwertige Produkte erhalten oder die Lieferung gar nicht erst eintrifft. Im Nachgang ist es dann schwierig, den eigentlichen Verkäufer ausfindig zu machen, um das verlorene Geld zurück zu fordern.

Moon Safari – stock.adobe.com

Datenmissbrauch

Seien Sie immer wachsam, wenn Sie in einem Online-Shop Ihre persönlichen Daten wie Name, Adresse und Zahlungsinformationen angeben. Diese können schnell vom Seiteninhaber für betrügerische Zwecke missbraucht werden. Damit Sie dies vermeiden können, lohnt es sich die AGBs der Webseite genau zu lesen. Ansonsten können Shop-Betreiber mit Ihrer Zustimmung beim Kauf, Ihre eingegebenen Daten legal nutzen und weitergeben.

Die Folge: Sie werden mit Spam, Anrufen und Post von Drittanbietern belästigt. Darüber hinaus kann es auch zum Diebstahl Ihrer Identität kommen.

Datenmissbrauch - Eingabe persönlicher Daten im Online-Shop

maho – stock.adobe.com

Identitätsdiebstahl - Diebstahl persönlicher Daten

Identitätsdiebstahl

Durch den Diebstahl persönlicher Daten können Kunden Opfer von Identitätsdiebstahl werden. Werden diese sensiblen Informationen abgefangen und an Dritte weitergeleitet, kann das sowohl der Person selbst als auch ihrer Geldbörse schaden. Die Diebe kaufen dann mit Ihren Informationen online ein, schließen Abos ab oder richten Nutzerkonten ein. Dadurch entsteht häufig nicht nur ein hoher finanzieller Schaden, sondern auch Sie als Person werden persönlich angegriffen.

Kenstocker – stock.adobe.com

Schwierigkeiten bei der Rückabwicklung

Im Falle eines Betrugs ist es häufig sehr schwierig, das Geld zurückzufordern. Fake-Shops haben in der Regel keine eindeutigen Rückgaberegelungen und bieten keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme über einen Kundenservice oder anderweitig. Hier hilft nur noch eine Strafanzeige bei der Polizei.

Photographee.eu – stock.adobe.com

5 Tipps, um vertrauenswürdige Online-Shops zu erkennen

1. Achten Sie auf die Webadresse und wichtige Sicherheitssymbole

Uniform Resource Locator (URL) des Online-Shops

Achten Sie darauf, dass die Webadresse des Online-Shops mit „https://“ beginnt. Das „s“ steht für „secure“ und zeigt an, dass die Verbindung verschlüsselt ist und Ihre Daten geschützt werden. Ergänzend dazu sollten Sie die Webadresse auf Tippfehler und ungewöhnliche Schreibweisen prüfen. Betrügerische Websites verwenden teilweise bekannten Online-Shops ähnelnde URLs, um Kunden in die Irre zu führen.

So sehen Sie die vollständige URL am Laptop oder auf dem Smartphone

Klicken Sie doppelt auf das Adressfeld, sehen Sie die gesamte Webadresse und können prüfen, ob diese mit „https://“ beginnt. Ohne den Doppelklick sehen Sie nur die verkürzte Variante.

Normale Ansicht

Ansicht nach Doppelklick

Secure Sockets Layer (SSL) – Zertifikat

Suchen Sie nach einem Schlosssymbol in der Adressleiste des Browsers. Ein SSL-Zertifikat zeigt an, dass der Online-Shop Maßnahmen ergriffen hat, um die Vertraulichkeit und Integrität Ihrer Daten zu gewährleisten.

SSL-Zertifikat - Browser Screenshot

2. Prüfen Sie Impressum, AGB und Datenschutzbestimmungen

Impressum

Seriöse Online-Shops verfügen über ein vollständiges Impressum. Dazu gehören:

  • Kontaktdaten inkl. Name der Firma, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer
  • Identifikationsnummern (Umsatz- und Wirtschaftssteuer)
  • Registernummern (beispielsweise Handels- und Genossenschaftsregister)
  • Rechtsform bei juristischen Personen (beispielsweise GmbH oder AG)

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Lesen Sie die AGB sorgfältig durch, um die Geschäftsbedingungen des Online-Shops zu kennen. Seriöse Anbieter haben klare und transparente AGBs.

Datenschutzbestimmungen

Überprüfen Sie, wie der Online-Shop mit Ihren persönlichen Daten umgeht. Vertrauenswürdige Anbieter haben klare Datenschutzrichtlinien und informieren darüber, wie sie Ihre Daten verwenden. Häufig geschieht das direkt, wenn Sie eine Seite aufrufen. Dann werden Sie gefragt, ob und welche Cookies Sie annehmen möchten.

Einsatz von Cookies nach EU-Cookie-Richtlinie

Mit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) am 24. Mai 2016 änderte sich auch die Verwendung der personenbezogenen Daten, die ein User auf einer Webseite hinterlässt. Aktuell wir unterschieden zwischen technisch notwendigen Cookies und technisch nicht notwendigen, dabei sind notwendige Cookies für den funktionierenden Betrieb einer Webseite erforderlich. Hierfür benötigt der Webseite-Betreiber keine eindeutige Einwilligung des Users, diese können jedoch im Nachgang der Verwendung ihrer Daten widersprechen. Hingegen besteht bei technisch nicht notwendigen Cookies die Pflicht, die Einwilligung des Besuchers aktiv, freiwillig und nach vorheriger umfassender Information einzuholen. Diese muss geschehen bevor Cookies platziert werden und Nutzerdaten erfasst und gespeichert werden.

3. Gibt es Erfahrungsberichte und Kundenbewertungen?

Kundenbewertungen

Suchen Sie nach Bewertungen und Erfahrungsberichten anderer Kunden. Vertrauenswürdige Online-Shops haben häufiger Kundenbewertungen auf ihrer Website oder anderen Plattformen. Vorsicht: Kundenbewertungen können auch schnell gefälscht werden. Deshalb sollte der Fokus auf Bewertungen direkt auf der Webseite des Verkäufers liegen.

Social-Media-Präsenz

Überprüfen Sie die Social-Media-Profile des Online-Shops. Echte Shops sind oft in sozialen Medien aktiv und interagieren mit einer engagierten Community.

Unabhängige Testberichte

Suchen Sie nach unabhängigen Testberichten und Bewertungen in Verbraucherzeitschriften oder auf Verbraucherportalen. Dazu zählen unter anderem „Stiftung Warentest“, „Foodwatch“ oder der „Deutsche Konsumentenverbund“.

4. Sind die Angebote und Rabatte realistisch?

Vergleichen Sie Preise

Vergleichen Sie die Preise des Produkts mit anderen bekannten Online-Shops. Wenn der Preis auffallend niedrig ist im Vergleich zu anderen Anbietern, sollten Sie misstrauisch werden. Seien Sie vor allem skeptisch gegenüber extremen Rabatten und Angeboten, die wie ein Lockangebot wirken.

5. Zahlungsmethoden?

Verwenden Sie Kreditkarten oder PayPal

Bevorzugen Sie beim Online-Einkauf die Zahlung per Kreditkarte oder PayPal. So haben Sie die Möglichkeit, im Falle eines Betrugs das Geld zurückzufordern.

Vorsicht bei Vorkasse

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie zum Zahlen per Vorkasse aufgefordert werden. Betrüger verlangen oft Vorauszahlungen, ohne die bestellten Waren anschließend zu liefern.

Zahlung auf Rechnung

Wenn möglich, wählen Sie die Option „Zahlung auf Rechnung“, bei der Sie erst bezahlen, nachdem Sie die Ware erhalten und geprüft haben.

Checkliste: So kaufen Sie sicher online ein

  • Webadresse prüfen
  • Impressum, AGBs und Datenschutzbestimmungen sind vollständig vorhanden
  • Erfahrungswerte und Kundenberichte lesen
  • Angebote und Rabatte sind realistisch
  • Kreditkarte, PayPal oder Kauf auf Rechnung wählen

Allgemeine Sicherheitsmaßnahmen beim Online-Shopping

Verwenden Sie starke Passwörter

Die Verwendung starker Passwörter für Online-Konten ist essentiell, um Hackern potenzielle Angriffe zu erschweren. Ein starkes Passwort zeichnet sich aus durch die Verwendung von:

  • Buchstaben (Groß- und Kleinbuchstaben)
  • Zahlen
  • Sonderzeichen
  • einer Zeichenkette aus min. 8 Zeichen

Nutzen Sie zudem unterschiedliche Passwörter für verschiedene Konten, um das Risiko eines umfassenden Datenlecks zu minimieren. Zusätzlich sollten Sie Ihr Passwort sofort ändern, wenn der Verdacht besteht, dass es bereits verwendet wurde. Beispielsweise, wenn Sie auf einer unsicheren Seite unterwegs waren und dies erst im Nachgang festgestellt haben. Ansonsten rät das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), ein sicheres Passwort zu wählen und dieses nicht mehr zu ändern.

Aktualisieren Sie für Ihre digitalen Geräte regelmäßig Software und Sicherheitsprogramme

Laden Sie stets aktuelle Software und Sicherheitsprogramme auf das eigene Gerät. Das beinhaltet:

  • Betriebssystem
  • Browser
  • Antiviren-Software
  • Firewall-Programme

Regelmäßige Updates und Patches werden von Softwareherstellern bereitgestellt. Fehlende Updates stellen Sicherheitslücken dar, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.

Achten Sie auf Phishing-E-Mails/SMS

Phishing-E-Mails sind betrügerische Nachrichten, die vorgeben, von echten Unternehmen oder Banken zu stammen, um persönliche Informationen oder Zugangsdaten zu stehlen. Sie sollten niemals persönliche Informationen oder Passwörter in E-Mails versenden. Zudem ist es wichtig, Links in E-Mails sorgfältig zu überprüfen, um gefälschte Webseiten zu erkennen. Diese erkennen Sie zum Beispiel an der E-Mail-Adresse des Absenders. Häufig besitzen diese viele Zahlen, Tippfehler oder ungewöhnliche Zusätze. Klicken Sie auf keinen Fall auf einen Link in einer Nachricht, bei der Sie sich nicht sicher über den Absender sind.

Beispiel Betrugsfall: Angebliche SMS von Ihrer Bank

Es gibt zahlreiche Fake-SMS, die derzeit in Deutschland im Umlauf sind. Vor allem Banken als angebliche Absender sind beliebt und schwer zu erkennen. Die Internet-Adressen unterscheiden sich hierbei nur minimal von den tatsächlichen Domains. Beispiele bisher gemeldeter SMS:

  • Um die Sperrung Ihres Kontos zu vermeiden, ist es erforderlich unsere neue Sicherheits-App auf Ihrem Smartphone zu installieren. http:// xxxxx .com
  • Sie haben soeben 1.500 EUR mit Ihre(r) Kreditkarte Online bei Amazon bezahlt, ist diese Transaktion Ihnen nicht bekannt, dann nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit unserem Support auf https:// xxxxx
  • Wichtige Mitteilung: Lieber Kunde, Ihr Abo läuft ab. Bestätigen Sie jetzt, um eine Blockierung zu vermeiden: xxxxx.online

Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist eine zusätzliche Sicherheitsstufe beim Einloggen in ein Online-Konto. Neben dem Passwort müssen Sie einen zweiten Authentifizierungsfaktor nachweisen. Das kann zum Beispiel ein Code sein, der per SMS oder in einer Authentifizierungs-App auf das Mobiltelefon gesendet wird.

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